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Ein Modell ohne Lackierung ist wie ein Haus ohne Raum oder ein Wald ohne Baum. Erst die Farbe(n) lassen ein Modell lebendig und weniger wie ein Spielzeug wirken.
Doch wie geht man nun beim Lackieren vor und welche Dinge müssen beachtet werden? In diesem Tutorial zeige ich dir, wie du mit ein bisschen Aufwand gute Ergebnisse erzielen kannst.
Eine Info vorab. Die hier gezeigten Arbeitsschritte entsprechen meinen persönlichen Erfahrungen. Natürlich führen, gerade im Modellbau, viele Wege zum Ziel.
Im Herstellungsprozess eines Plastikmodellbausatzes ist es normal, dass Rückstände von Trennfetten am Kunststoff übrig bleiben. Je nach Hersteller mal mehr, mal weniger. Daher ist es ratsam die Teile vor dem eigentlichen Baubeginn zu reinigen. Das geht am einfachsten mit einem milden Geschirrspülmittel und lauwarmem Wasser. ACHTUNG: Nicht den Geschirrspüler verwenden (Ja, dieser Tipp schwirrt auch im Netz herum....)
Die Teile nach dem Wasserbad gut trocknen lassen und wenn überhaupt nur mit einem Küchenpapier trockentupfen.
Wer einen Schritt weitergehen möchte, der kann sich spezielle Reinigungspasten für den Modellbau besorgen. Wie die genau anzuwenden sind, habe ich in diesem Video mal gezeigt.
Bevor du die eigentliche Farbe auf die Teile gibst, ist eine Grundierung sehr sinnvoll.
Es gibt solche Primer in verschiedenen Farben und Gebinden. Am gängigsten sind solche aus der Spraydose. Auch ich, der hauptsächlich mit der Airbrush lackiert, greife gerne zu diesen, da sie einfach in der Anwendung sind.
Eine Grundierung sorgt dafür, dass die spätere Farbe besser hält und vor allem, dass man einen gleichmässigen Untergrund erhält. Rot z.B. wirkt auf einem weissen Untergrund anders als auf einem schwarzen. Hat man also verschiedenfarbige Teile, die dicht aneinander sitzen, kannst du dir das Ergebnis sicherlich vorstellen.
Beim Auftragen einer Grundierung gilt vor allem eines, in dünnen Schichten lackieren! So zerstörst du keine Details und verhinderst sogenannte Lacknasen. Ausserdem erkennst du bereits beim grundieren evtl. Fehler und kannst diese noch ausbessern bevor der eigentliche Lack draufkommt.
Wie bei allen Lacken aus der Dose oder der Airbrush, solltest du bei der Verarbeitung einen Atemschutz tragen und in einem gut gelüfteten Bereich arbeiten.
Für alle kommenden Auftragemethoden gilt, dass eine Grundierung bereits aufgetragen wurde.
Der Klassiker unter den Modellbauwerkzeugen ist der gute alte Pinsel. Zu Grossvaters Zeiten, als man von einer Airbrush nur träumen konnte und auch das lackieren mit der Spraydose eher den Profis vorbehalten war, war der Pinsel DAS Medium, um die Farbe auf das Modell zu bekommen.
Auch heute gibt es noch viele Modellbauer, die darauf schwören, ihre Modell nur mit dem Pinsel zu bemalen.
Ein gute Pinselbemalung hängt aber von folgenden Faktoren ab:
Die ersten beiden sind schnell erklärt. Als Farbe nimmst du dir eine, die man gut und einfach verdünnen kann oder die schon ab Werk gut verdünnt daherkommt. das kann Tamiya, Mr. Hobby, Vallejo oder Citadel sein.
Auch bei den Pinsel empfehle ich diese vorzugsweise in einem Farbfachhandel zu kaufen. Dort kann man sich nebenbei noch gut beraten lassen, was die Pflege angeht und glaub mir, wenn du gut auf deine Pinsel achtest, hast du jahrelange Freude daran.
Der dritte Punkt ist da schon etwas umfangreicher. Nicht jeder wird als Künstler geboren. Eine ruhige Hand und die richtige Technik kommen erst mit der Erfahrung. Wenn du also deine Modelle hauptsächlich mit dem Pinsel lackieren möchtest, kaufe dir einen ganz billigen Bausatz und übe daran.
Der Ablauf einer Pinselbemalung gestaltet sich folgendermassen:
Hat man genügend Platz und das nötige Kleingeld, dann ist die Anschaffung einer Airbrush samt Kompressor und evtl. einer Lackierkabine sehr lohnenswert. Gegenüber der klassischen Pinselbemalung lässt sich die Farbe viel gleichmässiger und dosierter auftragen und vor allem sieht man später definitiv keinen Pinselstrich mehr.
Ein gute Airbrushbemalung hängt von folgenden Faktoren ab:
Wie schon im Punkt oben, ist die Qualität der Farbe ausschlaggebend. Auch hier zählt wieder, dass es eine Farbe sein kann, die sich gut verdünnen lässt bzw. schon fertig verdünnt ist. Speziell für den Einsatz fertig verdünnte Lacke sind heute keine Seltenheit mehr und immer mehr Hersteller bringen solche auf den Markt. Der bekannteste unter ihnen ist wohl Zero Paints, der speziell für Autobauer von hoher Interesse ist.
Der zweite Punkt wird schon etwas kniffliger, da eine gute Airbrush zu finden, mit der man gut zurechtkommt, einer Odyssey gleichen kann. Ich persönlich nutze die Ultra von Harder & Steenbeck (H&S) und die Evolution ebenfalls von diesem Hersteller.
Es müssen aber nicht gleich teure Modelle sein. Möchte man mal in diese Arbeitstechnik reinschnuppern, kann man sich am Anfang mal ein No-Name Produkt zulegen und testen. Meine erste Airbrush ist so ein Produkt und funktioniert immer noch. Abraten würde ich von dem Revell-Basic-Set oder dem Starter-Set. Letzteres nutzt Druckluft aus der Dose und ich habe noch keinen angetroffen, der damit vernünftig arbeiten konnte.
Eine klare Kaufempfehlung kann ich aber leider nicht abgegeben, da jeder "sein" Setup finden muss.
Der dritte Punkt liest sich fast gleich wie schon beim Pinsel. Eine ruhige Hand und ganz viel Übung gehören schon dazu, um diese Maltechnik zu meistern. Lässt man sich darauf ein, wird man aber mit tollen Ergebnissen belohnt.
Auch hier empfehle ich den Kauf eines ganz billigen Bausatzes, an dem man üben kann.
Der Ablauf einer Airbrushbemalung gestaltet sich folgendermassen:
Der Farbauftrag mittels Spraydose gehört zu den Methoden, die man evtl. nicht sofort auf dem Schirm hat. Dabei ist sie prinzipiell nicht schlecht, aber verhältnismässig teuer und der Sprühnebel, der beim Lackiervorgang entsteht, ist für die Gesundheit nicht gerade förderlich. Hat man aber die Möglichkeit an der frischen Luft zu arbeiten oder ein geeignete Lackierkabine, so steht dieser Methode nichts im Weg. Die meisten Lacke sind sehr gut pigmentiert und garantieren daher eine schöne Oberfläche.
Ein gute Spraydosenbemalung hängt von folgenden Faktoren ab:
Auch hier ist die Qualität bzw. die Auswahl des Lackes entscheidend. Eines vorweg, ich bin kein Freund von Spraylacken aus dem Baumarkt. Für Heimwerkerprojekte ja, aber für den Modellbau ziehe ich die Modellbaufarben vor. Diese sind nämlich, was die Pigmente angeht auf unsere Grössenordnung abgestimmt und vor allem besteht nicht die Gefahr, dass die Lösemittel den Kunststoff angreifen.
Die bekanntesten Spraydosen sind die TS-Lacke von Tamiya. Aber auch Mr. Hobby und auch Revell haben welche im Sortiment. Wer es lieber etwas exotischer möchte, der kann sich auch bei Army Painters umschauen. Diese Marke richtet sich zwar primär an die Table-Top Gemeinde, hat aber interessante Farbtöne.
Wichtig zu wissen: Tamiya TS-Lacke sind in der Schweiz für Privatkäufer NICHT erhältlich!
Und auch hier spielt der Faktor Mensch wieder eine grosse Rolle. Dafür ist der Farbauftrag mittels Spraydose relativ leicht zu erlernen. Wichtig ist vor allem, dass man die den Sprühknopf nicht gleich voll durchdrückt und das Modell in Farbe ersäuft. Zuerst mal klein anfangen und den richtigen Druckpunkt finden. Der Rest kommt von alleine.
Auch hier ist wieder das Üben an einem Billigstbausatz sehr hilfreich!
Der Ablauf einer Spraydosenbemalung gestaltet sich folgendermassen:
Du hast nun drei Methoden kennengelernt, mit denen du Farbe ins Spiel bringen kannst. Übung und vor allem Geduld sind die Schlüssel zum Erfolg.
Für welche Methode du dich schlussendlich entscheidest ist dir überlassen. Und wie schon ganz zu Beginn erwähnt hat jeder Modellbauer seine eigene Technik. Evtl. entwickelst du deine eigene und teilst sie mit dem Rest.
Nun wünsche ich dir viel Erfolg beim Lackieren!
Für Fragen kannst du mich jederzeit kontaktieren.